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Aktiv sein trotz Demenz

Teilnahme am täglichen Leben

Lesedauer: 18 Minuten
Autor: Ella Rohrhirsch
Erstellt: 29.10.2023

Demenz ist eine herausfordernde Erkrankung, die nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch ihre pflegenden Angehörigen vor große Herausforderungen stellt. Doch trotz der fortschreitenden Einschränkungen, die mit Demenz einhergehen, ist es möglich und wichtig, die Teilhabe am täglichen Leben aufrechtzuerhalten. In diesem Artikel werden wir das Verständnis von Demenz, die Bedeutung der Teilhabe, Tipps für pflegende Angehörige und Strategien für Demenzkranke, gemeinsame Aktivitäten und soziale Teilhabe, Unterstützung durch professionelle Pflegekräfte sowie Entlastungsmöglichkeiten für Angehörige besprechen.

1. Verständnis der Demenz

1.1 Was ist Demenz?

Demenz ist eine komplexe neurodegenerative Erkrankung des Gehirns, die sich negativ auf kognitive Funktionen, das Gedächtnis und das allgemeine Denkvermögen auswirkt. Sie ist gekennzeichnet durch einen schleichenden Beginn und eine fortschreitende Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten. Personen mit Demenz haben oft Schwierigkeiten, Informationen zu verarbeiten, Entscheidungen zu treffen und sich an alltägliche Dinge zu erinnern.

Eine der häufigsten Formen von Demenz ist die Alzheimer-Krankheit, die etwa 60-70% der Fälle ausmacht. Bei Alzheimer treten abnormal gefaltete Proteine im Gehirn auf, die als Plaques und Tangles bezeichnet werden und die Kommunikation zwischen den Nervenzellen beeinträchtigen.

1.2 Verschiedene Formen von Demenz

Demenz ist jedoch nicht auf Alzheimer beschränkt. Es gibt mehrere verschiedene Formen der Demenz, darunter:

  • Vaskuläre Demenz: Diese Form tritt auf, wenn die Blutversorgung des Gehirns beeinträchtigt ist, oft aufgrund von Schlaganfällen oder anderen Durchblutungsstörungen.
  • Frontotemporale Demenz: Hierbei handelt es sich um eine Gruppe seltener Demenzerkrankungen, bei denen die Frontal- und Schläfenlappen des Gehirns betroffen sind. Diese Form kann zu Veränderungen im Verhalten, der Persönlichkeit und der Sprache führen.
  • Lewy-Körper-Demenz: Diese Art von Demenz ist gekennzeichnet durch das Vorhandensein von Lewy-Körperchen im Gehirn, die zu kognitiven Schwankungen, visuellen Halluzinationen und motorischen Problemen führen können.

1.3 Häufige Symptome und Verlauf

Die Symptome der Demenz variieren je nach der zugrunde liegenden Ursache und dem Stadium der Erkrankung.

Typische Anzeichen können sein:

  • Gedächtnisverlust
  • Verwirrung und Desorientierung
  • Probleme mit Sprache und Kommunikation
  • Schwierigkeiten beim Treffen von Entscheidungen
  • Veränderungen im Verhalten und der Persönlichkeit
  • Schwierigkeiten bei alltäglichen Aktivitäten wie Ankleiden und Essen.

Der Verlauf der Demenz ist in der Regel progressiv, was bedeutet, dass die Symptome im Laufe der Zeit schlimmer werden. Dies kann für die Betroffenen und ihre Angehörigen äußerst belastend sein und erfordert eine sorgfältige Betreuung und Unterstützung, um die bestmögliche Lebensqualität aufrechtzuerhalten. Das Verständnis der verschiedenen Formen von Demenz und ihrer Symptome ist der erste Schritt zur angemessenen Pflege und Unterstützung von Demenzkranken.

2. Die Bedeutung der Teilhabe am täglichen Leben

2.1 Warum ist Teilhabe wichtig?

Die Teilhabe am täglichen Leben ist für Menschen mit Demenz von entscheidender Bedeutung, da sie dazu beiträgt, ihre Lebensqualität zu erhalten und die emotionale Gesundheit zu fördern.

Hier sind einige Gründe, warum die Teilhabe so wichtig ist:

  • Erhaltung der geistigen Fähigkeiten: Die Interaktion mit der Umwelt und die Teilnahme an Aktivitäten können die geistige Fitness unterstützen und das Fortschreiten der Demenz verlangsamen.
  • Emotionale Wohlbefinden: Soziale Interaktionen und die Teilnahme an Gemeinschaftsaktivitäten können positive Emotionen auslösen, einschließlich Freude, Zufriedenheit und Sinn.
  • Verhinderung von sozialer Isolation: Soziale Isolation kann zu Depressionen, Angstzuständen und einem allgemeinen Gefühl der Einsamkeit führen. Teilhabe verhindert dies und fördert ein Gefühl der Zugehörigkeit.
  • Erhaltung von Fähigkeiten: Durch die Teilnahme an alltäglichen Aktivitäten wie Kochen, Einkaufen oder Gartenarbeit können Demenzkranke ihre Fähigkeiten länger aufrechterhalten.
  • Würde und Autonomie: Die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen und an Aktivitäten teilzunehmen, gibt den Betroffenen ein Gefühl von Würde und Autonomie, auch wenn sie auf Hilfe angewiesen sind.

2.2 Auswirkungen von sozialer Isolation

Soziale Isolation kann bei Demenzkranken schwerwiegende negative Auswirkungen haben.

Dies umfasst:

  • Verschlechterung der geistigen Gesundheit: Isolation kann zu Depressionen, Angstzuständen und verstärkten kognitiven Problemen führen.
  • Verlust von Fähigkeiten: Wenn Demenzkranke sich von sozialen Aktivitäten zurückziehen, kann dies zu einem schnelleren Verlust ihrer Fähigkeiten führen, da sie weniger Gelegenheiten haben, diese zu nutzen.
  • Schlechtere körperliche Gesundheit: Soziale Isolation kann auch zu körperlichen Gesundheitsproblemen führen, da Bewegungsmangel und mangelnde soziale Unterstützung das Wohlbefinden beeinträchtigen.

2.3 Steigerung der Lebensqualität durch Teilnahme

Die Teilhabe am täglichen Leben kann die Lebensqualität von Demenzkranken erheblich steigern. Durch die Möglichkeit, an Aktivitäten teilzunehmen und soziale Verbindungen zu pflegen, können sie ein Gefühl der Freude und Erfüllung erleben. Dies trägt nicht nur zur Verbesserung ihres eigenen Wohlbefindens bei, sondern ermöglicht es auch ihren pflegenden Angehörigen, positive Momente und eine tiefere Bindung zu teilen. Die Förderung der Teilhabe sollte daher ein zentrales Ziel in der Betreuung von Demenzkranken sein.

3. Tipps für pflegende Angehörige

Die Pflege von Menschen mit Demenz kann eine anspruchsvolle Aufgabe sein. Hier sind einige wichtige Tipps, die pflegende Angehörige beachten sollten, um die Teilnahme der Betroffenen am täglichen Leben zu fördern:

3.1 Kommunikation mit Demenzkranken

  • Geduld und Empathie: Kommuniziere geduldig und einfühlsam. Demenzkranke können Schwierigkeiten beim Ausdrücken ihrer Gedanken haben, daher ist es wichtig, geduldig zuzuhören und Verständnis zu zeigen.
  • Klar und einfach sprechen: Verwende klare und einfache Sprache. Vermeide komplexe Sätze und Fragen.
  • Blickkontakt und Körpersprache: Achte auf Blickkontakt und positive Körpersprache. Lächeln und nonverbale Signale können die Kommunikation erleichtern.

3.2 Tagesstruktur und Routinen

  • Etablieren Sie eine Tagesstruktur: Eine feste Tagesstruktur und klare Routinen können Demenzkranken helfen, sich sicher und orientiert zu fühlen. Dies kann den Stress reduzieren.
  • Ermutigen Sie Selbstständigkeit: Gib dem Demenzkranken die Möglichkeit, Aufgaben so lange wie möglich selbstständig zu erledigen. Dies fördert das Selbstbewusstsein.

3.3 Aktivitäten und Hobbys fördern

  • Berücksichtigen Sie Interessen: Identifiziere die Interessen und Hobbys des Betroffenen und ermutige ihn, sie weiterzuverfolgen. Dies kann das Gefühl von Normalität und Freude aufrechterhalten.
  • Einfache Aktivitäten: Biete einfache Aktivitäten an, die an die Fähigkeiten angepasst sind, wie z. B. Spaziergänge, Malen oder Rätsel lösen.

3.4 Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben

  • Angepasste Hilfe: Biete Hilfe bei alltäglichen Aufgaben wie Ankleiden, Essen und Körperpflege an, aber fördere gleichzeitig die Selbstständigkeit des Betroffenen, soweit es möglich ist.
  • Sicherheitsmaßnahmen: Stelle sicher, dass die Umgebung sicher ist, um Stürze oder Unfälle zu vermeiden. Dies kann den Betroffenen und Ihnen Sicherheit bieten.

Die Betreuung eines Menschen mit Demenz erfordert viel Geduld und Einfühlungsvermögen. Die Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse und die Förderung von Teilhabe sind entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und ihnen ein möglichst würdevolles Leben trotz der Herausforderungen der Demenz zu ermöglichen.

4. Strategien für Demenzkranke

Es ist wichtig, Demenzkranken dabei zu helfen, so lange wie möglich selbstständig und autonom zu bleiben. Hier sind einige Strategien, die ihnen dabei helfen können:

4.1 Selbstständigkeit und Autonomie erhalten

  • Einfache Entscheidungen ermöglichen: Gib dem Demenzkranken die Möglichkeit, einfache Entscheidungen zu treffen, wie zum Beispiel bei der Auswahl der Kleidung oder des Essens. Dies fördert das Gefühl der Kontrolle über ihr Leben.
  • Einfache Aufgaben fördern: Ermutige zur Ausführung einfacher Aufgaben im Haushalt oder bei der Körperpflege, soweit dies sicher ist. Dies kann das Selbstbewusstsein stärken.
  • Erinnerungshilfen nutzen: Verwende Erinnerungshilfen wie Notizzettel, Uhren mit Alarmfunktion oder Erinnerungsapps, um wichtige Termine und Aufgaben im Blick zu behalten.

4.2 Hilfsmittel und Unterstützungsmöglichkeiten

  • Technologische Hilfsmittel: Nutze moderne Technologien wie Smartphones oder Tablets, um den Demenzkranken bei der Kommunikation und Orientierung zu unterstützen. Es gibt spezielle Apps und Geräte, die für Menschen mit Demenz entwickelt wurden.
  • Hausanpassungen: Passe das Zuhause des Demenzkranken an, um die Sicherheit zu erhöhen. Dies kann das Entfernen von Stolperfallen, das Anbringen von Haltegriffen und das Installieren von Bewegungsmeldern umfassen.

4.3 Umgang mit Stress und Ängsten

  • Entspannungstechniken: Lehre den Demenzkranken einfache Entspannungstechniken wie tiefes Atmen oder Meditation, um den Umgang mit Stress und Angst zu erleichtern.
  • Positive Umgebung schaffen: Schaffe eine positive und beruhigende Umgebung. Dies kann durch sanfte Musik, angenehme Düfte und die Vermeidung von übermäßigem Lärm oder grellem Licht erreicht werden.
  • Unterstützung durch Therapie: In einigen Fällen kann die Teilnahme an Therapieformen wie Musiktherapie oder Kunsttherapie dazu beitragen, Stress und Ängste zu lindern.

Die Förderung von Selbstständigkeit und Autonomie ist entscheidend, um das Selbstwertgefühl und die Lebensqualität von Demenzkranken zu erhalten. Gleichzeitig sollte die Sicherheit jedoch immer gewährleistet sein, und es ist wichtig, die Bedürfnisse und Fähigkeiten des Betroffenen individuell zu berücksichtigen. Eine Unterstützung durch professionelle Pflegekräfte und Angehörige kann hierbei von großem Wert sein.

5. Gemeinsame Aktivitäten und soziale Teilhabe

Die soziale Teilhabe und die Teilnahme an gemeinsamen Aktivitäten sind für Menschen mit Demenz von großer Bedeutung, da sie nicht nur die geistige und emotionale Gesundheit fördern, sondern auch ein Gefühl der Zugehörigkeit und des Wohlbefindens schaffen. Soziale Interaktionen sind ein wichtiger Bestandteil eines erfüllten Lebens, und das gilt auch für Menschen mit Demenz. Hier sind einige Aspekte und Tipps in Bezug auf gemeinsame Aktivitäten und soziale Teilhabe:

5.1 Bedeutung von sozialen Interaktionen

Soziale Interaktionen sind für Demenzkranke von entscheidender Bedeutung:

  • Förderung sozialer Kontakte: Ermutige Demenzkranke, soziale Kontakte aufrechtzuerhalten, sei es durch Besuche von Freunden und Familie oder die Teilnahme an sozialen Gruppen. So können sie ein Gefühl der Verbundenheit und des sozialen Engagements bewahren.
  • Vermeidung von Isolation: Isolation kann zu Depressionen und einem schnelleren Fortschreiten der Demenz führen. Bemühe dich, den Betroffenen in soziale Aktivitäten einzubeziehen und sicherzustellen, dass sie sich nicht zurückziehen.
  • Verständnis und Geduld: In sozialen Situationen kann es zu Missverständnissen oder Verwirrung kommen. In solchen Momenten ist es wichtig, geduldig und verständnisvoll zu sein und die individuellen Bedürfnisse des Demenzkranken zu respektieren.

5.2 Gemeinsame Aktivitäten für Demenzkranke und Angehörige

Gemeinsame Aktivitäten können nicht nur Freude bereiten, sondern auch die Beziehung zwischen Demenzkranken und ihren Angehörigen vertiefen:

  • Kreative Aktivitäten: Gemeinsames Malen, Basteln, Musizieren oder Tanzen kann nicht nur Spaß machen, sondern auch das emotionale Wohlbefinden fördern und Erinnerungen schaffen.
  • Spaziergänge: Gemeinsame Spaziergänge in der Natur oder im Park können eine beruhigende und zugleich belebende Erfahrung sein. Die Natur kann Trost und Entspannung bieten.
  • Gemeinsames Kochen: Die Zubereitung von Mahlzeiten zusammen kann nicht nur die Selbstständigkeit fördern, sondern auch eine familiäre Atmosphäre schaffen und positive Erlebnisse am Esstisch schaffen.

5.3 Unterstützung durch soziale Netzwerke

Es ist wichtig, Unterstützung durch soziale Netzwerke und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen:

  • Demenzunterstützungsgruppen: Die Teilnahme an Demenzunterstützungsgruppen ermöglicht es Angehörigen, Erfahrungen auszutauschen und Ratschläge zu erhalten. Diese Gruppen bieten oft eine wichtige emotionale Unterstützung.
  • Professionelle Unterstützung: Hole professionelle Hilfe, um die soziale Teilhabe des Demenzkranken zu fördern. Sozialarbeiter, Ergotherapeuten und andere Fachleute können wertvolle Ressourcen und Empfehlungen bieten.
  • Einbindung in die Gemeinschaft: Stelle sicher, dass der Demenzkranke weiterhin in die Gemeinschaft eingebunden ist, sei es durch die Teilnahme an religiösen Veranstaltungen, kulturellen Aktivitäten oder lokalen Veranstaltungen. Dies fördert das Gefühl der Zugehörigkeit und des Engagements.

Die soziale Teilhabe ist ein wichtiger Bestandteil eines erfüllten Lebens für Menschen mit Demenz. Sie fördert nicht nur ihre geistige Gesundheit, sondern ermöglicht auch ihren Angehörigen, positive Momente und tiefere Verbindungen zu erleben. Es ist wichtig, die Bedürfnisse und Fähigkeiten des Betroffenen zu berücksichtigen und die Teilnahme an sozialen Aktivitäten entsprechend anzupassen.

6. Unterstützung von professionellen Pflegekräften

Die Unterstützung von professionellen Pflegekräften spielt eine entscheidende Rolle bei der Betreuung von Menschen mit Demenz. Diese Fachleute verfügen über das notwendige Wissen und die Erfahrung, um sowohl den Betroffenen als auch den pflegenden Angehörigen in verschiedenen Aspekten der Pflege zu helfen. Hier sind einige wichtige Punkte zur Unterstützung von professionellen Pflegekräften:

  • Fachwissen: Professionelle Pflegekräfte sind speziell ausgebildet, um die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz zu verstehen und angemessene Pflegepläne zu entwickeln. Sie können dazu beitragen, die richtigen Strategien und Interventionen zur Bewältigung der Herausforderungen der Demenz zu identifizieren.
  • Medikamentenmanagement: In einigen Fällen kann die Verwaltung von Medikamenten ein wichtiger Bestandteil der Demenzpflege sein. Professionelle Pflegekräfte können sicherstellen, dass die richtigen Medikamente in der richtigen Dosierung verabreicht werden.
  • Verhaltensmanagement: Menschen mit Demenz können Verhaltensprobleme wie Agitation oder Aggressivität zeigen. Professionelle Pflegekräfte sind geschult, um mit solchen Verhaltensweisen umzugehen und Techniken zur Verhaltensmodifikation anzuwenden.
  • Tagesstruktur und Aktivitäten: Die Schaffung einer sinnvollen Tagesstruktur und die Planung von Aktivitäten, die den Fähigkeiten und Interessen der Betroffenen entsprechen, sind wichtige Aufgaben von professionellen Pflegekräften.
  • Emotionale Unterstützung: Sowohl Demenzkranke als auch ihre Angehörigen benötigen emotionale Unterstützung. Professionelle Pflegekräfte können als vertrauenswürdige Ansprechpartner dienen und helfen, Stress und Ängste zu bewältigen.
  • Kommunikation: Die Kommunikation mit Menschen mit Demenz erfordert spezielle Fähigkeiten, um Verständnis und Kooperation zu fördern. Pflegekräfte sind geschult, um effektiv mit Demenzkranken zu kommunizieren.

Die Zusammenarbeit mit professionellen Pflegekräften kann die Qualität der Pflege für Demenzkranke erheblich verbessern und die Belastung für pflegende Angehörige reduzieren. Es ist wichtig, offen mit den Pflegekräften zu kommunizieren und gemeinsam an einem Pflegeplan zu arbeiten, der die individuellen Bedürfnisse des Betroffenen am besten berücksichtigt. Die Unterstützung von Fachleuten ist ein wertvoller Beitrag zur Sicherstellung einer angemessenen Betreuung und Lebensqualität für Menschen mit Demenz.

7. Entlastungsmöglichkeiten für Angehörige

Die Pflege von Menschen mit Demenz kann für Angehörige eine immense physische und emotionale Belastung darstellen. Daher ist es entscheidend, Entlastungsmöglichkeiten zu nutzen, um die Angehörigen zu unterstützen und ihnen eine dringend benötigte Pause zu verschaffen. Hier sind einige wichtige Aspekte in Bezug auf Entlastungsmöglichkeiten für Angehörige:

  • Tagespflegeeinrichtungen: Tagespflegeeinrichtungen bieten Demenzkranken die Möglichkeit, den Tag in einer betreuten Umgebung zu verbringen, während ihre Angehörigen arbeiten oder sich erholen können. Diese Einrichtungen bieten oft Aktivitäten und soziale Interaktionen.
  • Kurzzeitpflege: Bei der Kurzzeitpflege übernimmt ein professionelles Pflegeteam die Betreuung des Demenzkranken für einen begrenzten Zeitraum, um Angehörigen eine Auszeit zu ermöglichen, sei es für einen Urlaub oder zur Regeneration.
  • In-Home-Pflege: In-Home-Pflegedienste bieten Unterstützung durch qualifizierte Pflegekräfte, die regelmäßig oder nach Bedarf nach Hause kommen, um die Pflege und Betreuung des Demenzkranken zu übernehmen. Dies kann Angehörigen Flexibilität und Entlastung bieten.
  • Respirotpflege: Die Respirotpflege ist eine vorübergehende Entlastung durch professionelle Pflegekräfte, die es Angehörigen ermöglicht, sich zu erholen. Dies kann stunden- oder tageweise erfolgen.
  • Unterstützung durch Freiwillige: In vielen Gemeinden gibt es Freiwilligenorganisationen, die Angehörige von Demenzkranken unterstützen. Freiwillige können beim Einkaufen, Haushaltsaufgaben oder einfach nur durch Gesellschaft leisten helfen.
  • Online- und Telefonunterstützung: Es gibt Online-Plattformen und telefonische Hotlines, die Informationen und emotionale Unterstützung für Angehörige von Demenzkranken bieten. Diese Ressourcen können eine wichtige Anlaufstelle sein, um Fragen zu klären und Ratschläge zu erhalten.
  • Selbstpflege nicht vernachlässigen: Angehörige sollten sich bewusst Zeit für ihre eigene Selbstpflege nehmen. Pausen, ausreichender Schlaf und das Teilen von Verantwortlichkeiten mit anderen Familienmitgliedern oder Freunden sind wichtig, um die eigene Gesundheit zu erhalten.

Die Inanspruchnahme von Entlastungsmöglichkeiten ist von entscheidender Bedeutung, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Angehörigen zu erhalten. Es ist keine Schwäche, Unterstützung zu suchen, sondern eine notwendige Maßnahme, um die Pflege eines Demenzkranken langfristig aufrechterhalten zu können. Dies ermöglicht es Angehörigen, die fürsorgliche Rolle besser zu erfüllen und die bestmögliche Pflege für ihren geliebten Menschen sicherzustellen.

8. Fazit

Die Teilnahme am täglichen Leben mit Demenz ist möglich und wichtig. Durch einfühlsame Kommunikation, Förderung von Aktivitäten und sozialer Teilhabe sowie Unterstützung von professionellen Pflegekräften und Entlastungsmöglichkeiten für Angehörige kann die Lebensqualität von Demenzkranken erheblich verbessert werden. Es ist entscheidend, die Würde und Autonomie der Betroffenen zu respektieren und ihnen ein erfülltes Leben trotz der Herausforderungen der Demenz zu ermöglichen.

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